„SAMMELBAND“

Aufsatzsammlung von Einzelbeiträge
aus verschiedenen Themengebieten

Dieser Sammelband enthält 6 Arbeiten über ganz unterschiedliche Themen aus verschiedenen Bereichen: die Konfiktregelung und Strafe in den frühmittelalterlichen Volksrechten, die absichtslose Missetat in Lex Saxonum und Liutprandi Leges, die Strafbarkeit der Abtreibung im späten Mittelalter (§ 133 Constitutio Criminalis Carolina), das Verhältnis des Christentums zum Dienst an der Waffe / Kriegsdienst, die theologisch-ethische Besinnung über den Krieg und das Eingreifen Hitlers in den evangelischen Kirchenkampf.

Details
Sammelband
ISBN
978-3-947441-03-7
Taschenbuch, 483 Seiten
erscheint im Januar 2024
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Weitere Informationen

Dieser Sammelband enthält 6 Arbeiten über ganz unterschiedliche Themen aus verschiedenen Bereichen.

Zu Beginn soll es um das Recht des frühen Mittelalters gehen. Worin bestand die Konfliktregelung und die Strafe in den frühmittelalterlichen Leges. Welches Recht galt zu der damaligen Zeit, welche Dilekte kannten diese Rechte und wie sah das System der einzelnen Bußen und ihre Ausgestaltung aus.

Die zweite Arbeit bleibt in diesem Zeitraum und untersucht die absichtslose Missetat in den frühmittelalterlichen Leges anhand von Lex Saxonum und Liutprandi Leges.

Die nächste Aufgabenstellung umfasst die Strafbarkeit der Abtreibung im späten Mittelalter unter rechtshistorischer Interpretation des Art. 133 CCC. Eine Beschreibung der geschichtlichen Entwicklung bis zu unserem heutigen § 218 StGB schließt sich daran an.

Im darauffolgenden Teil werde ich das Verhältnis der Christenheit zum Dienst mit der Waffe darstellen. Sie umschließt einen großen zeitlichen Rahmen, beginnend von den Kriegen des Volkes Israel, der Äußerungen im Urchristentum, des Mittelalters bis hin zur Resonanz der Kirche zum Ersten und Zweiten Weltkriegs in der Neuzeit.

Die nächsten beiden Arbeiten setzen thematisch dort an, wo der letzte Teil endet. Schwerpunktmäßig soll es um die sog. Theologisch-ethische Besinnung über den Krieg aus den Reihen der Bekennenden Kirche gehen, die bereits im vorherigen Text beschrieben wurde, unter besonderer Beachtung von Hitlers außenpolitischen Zielen.

In der letzten Arbeit steht Hitlers Eingreifen in den evangelischen Kirchenkampf im Vordergrund. Seine Motivation und seine Ziele für ein Handeln und seine Eingriffe werden beschrieben und erläutert.

Vorwort

1) Konfliktregelung und Strafe in den frühmittelalterlichen Leges

2) Strafbarkeit der absichtslosen Missethat in den frühmittelalterlichen Leges.
Eine rechtshistorische Interpretation der Textstellen Lex Saxonum v. 802 – 803, §§ 54, 56, 58 und Liuprandi Leges v. 713 – 735, Anni XXI, Cap. 136

3) Strafbarkeit der Abtreibung im Mittelalter
Rechtshistorische Interpretation der Textstelle Art. 133 der Constitutio Criminalis Carolina und Vergleich mit dem geltenden Recht

4) Das Verhältnis der Christenheit zum Krieg.
Unter besonderer Berücksichtigung der Bekennenden Kirche im Dritten Reich

5) Die theologisch-ethische Besinnung und die Reaktionen aus der Bekennenden Kirche auf den 2. Weltkrieg. Unter besonderer Beachtung von Hitlers außenpolitischen Zielen

6) Hitlers Eingreifen in den Kirchenkampf – Zwischen Neutralität und Burgfrieden

Konfliktregelung und Strafe in den frühmittelalterlichen Leges

1. KAPITEL – KONFLIKTREGELUNG, GELTUNG UND
BEGRIFF DER VOLKSRECHTE
I. Begriff der Volksrechte
II. Geltung der Volksrechte
III. Konfliktregelung in den Volksrechten

2. KAPITEL: DIE WICHTIGSTEN QUELLEN DES
GESCHRIEBENEN RECHTS
I. Lex Salica
II. Lex Burgundionum
III. Lex Visigothorum
IV. Lex Ribuaria
V. Lex Alamannorum
VI. Lex Baiwariorum
VII. Edictum Regis Rotharis (Leges Langobardorum)
VIII. Lex Frisionum
IX. Lex Saxonum
X. Lex Thuringorum
XI. Kapitilarien

3. KAPITEL: DAS STRAFENSYSTEM
I. Acht
II. Lebensstrafen
III. Leibesstrafen
IV. Bußen
V. Dilatura (Wirdira)

4. KAPITEL: DIE EINZELNEN STRAFTATBESTÄNDE
UND IHRE SANKTIONEN

I. MORD, TOTSCHLAG UND KÖRPERVERLETZUNG
1. Mord
2. Totschlag
a. Unerlaubte Tötungen
b. Erlaubte Tötung
3. Körperverletzung
a. Verstümmelung und Lähmung
b. Blutwunde
c. Trockener Schlag

II. DIEBSTAHL, RAUB UND UNTERSCHLAGUNG
1. Diebstahl
2. Raub
3. Unterschlagung

III. HEIMSUCHUNG

IV. BRANDSTIFTUNG

V. AUßEREHELICHER GESCHLECHTSVERKEHR,
EHEBRUCH UND INZEST
1. Außerehelicher Geschlechtsverkehr (Unzucht)
2. Ehebruch
3. Inzest (Blutschande)

VI. VERGEWALTIGUNG, FRAUENRAUB UND
ENTFÜHRUNG
1. Vergewaltigung (Notzucht)
2. Frauenraub
3. Entführung

VII. EHRKRÄNKUNG UND FALSCHE ANKLAGE
1. Kränkung der Ehre
a. wörtliche Kränkungen
b. tätliche Kränkungen
2. falsche Anklage

VIII. ZAUBEREI, VERGIFTUNG, MEINEID UND
WALRAUB
1. Zauberei
2. Vergiftung
3. Meineid und falsches Zeugnis
4. Walraub

IX. LANDES- UND HOCHVERRAT
1. Landesverrat
2. Hochverrat
3. Infidelität

X. SONSTIGE DELIKTE

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Strafbarkeit der absichtslosen Missethat in den frühmittelalterlichen Leges.

Eine rechtshistorische Interpretation der Textstellen Lex Saxonum v. 802 – 803, §§ 54, 56, 58 und Liutprandi Leges v. 713 -735, Anni XXI, Cap. 136


Teil 1 – Liutprandi Leges cap. 136

I. Formale Auslegung
1. Literarische Gattung
2. Fundstelle und Echtheit
3. Verfasser
4. Adressat (en)
5. Geltung

II. Historische Auslegung
1. Anlass der Textentstehung
a. Verhinderung der Fehde
b. Edictus Langobardum (Rothar)
c. Liutprandi Leges
d. Sozialer Konflikt und juristisches Regelungsproblem des cap. 136
2. Zeit und Ort der Textentstehung
3. Wirkung und Schicksal des Textes

III. Liutprandi Leges v. 713 – 735, Anni XXV, Cap. 136 – Übersetzung

IV. Inhaltliche Auslegung
1. nobis et nostris
2. incaute
3. Homo – animal – rationalem habuit
4. Ideo repotit sibi duas partis pretii de conpositionem suam
5. Et sit causam finita absque omnem faida vel dolus, quia nolendum factum est
6. Conponat
7. Quantum ipse secundum edicti tinorem adpretiatus fuerit
8. Et dit eam filiis aut ad propinqui parentis, qui ei heredis exhistunt
9. Dolus – nolendum factum est
10. Ille autem, cuius ipse poteum fuit, nullam habeat calomnia, quia ei si calomniam ingerimus, postea nullus permittit de poteo suo aqua levare
11. Ergebnis

Teil 2 – Lex Saxonum §§ 54, 56, 58

I. Formale Auslegung
1. Literarische Gattung
2. Fundstelle und Echtheit
3. Verfasser
4. Adressat (en)
5. Aufbau der Lex Saxonum
6. Bedeutung der Quelle

II. Historische Auslegung
1. Anlass der Textentstehung
2. Zeit und Ort der Textentstehung
3. Geltung

III. Lex Saxonum v. 802 – 803, §§ 54, 56, 58 – Übersetzung

IV. Inhaltliche Auslegung des § 54
1. Handlung: Si arbor ab alio praecisa casu quemlibet oppresserit
a. ab alio – quemlibet
b. Casu
c. Casus = Fahrlässigkeit?
2. Rechtsfolge: conponatur multa pleno weregildo
a. conponatur
b. weregildo
3. Zurechnung: a quo arbor praecisa est
a. Verschuldensmoment
aa. Rückschluss auf damalige Verhältnisse
bb. Erfolgshaftung oder Schuldhaftung?

V. Besonderheiten bei §§ 56, 58

VI. Ergebnis
 
Teil 3 – Historische Entwicklung und Gegenwartsvergleich
I. Gottes- und Landfrieden
II. Rechtsbücher und Stadtrechte
III. Rezeption
1. CCB und CCC
2. Carpzov und Böhmer
3. Pufendorf
IV. Gegenwärtige Rechtslage


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Übersicht über die Strafbarkeit der Abtreibung im Mittelalter

Rechtshistorische Interpretation der Textstelle Art. 133 der Constitutio Criminalis Carolina und Vergleich mit dem geltenden  Recht


A. Einführung in den Art. 133 CCC unter Beachtung seiner Probleme, Entwicklung und Fortbildung

I. Einführung und Entwicklung zum Art. 133 CCC
1. Einführung
2. Tatobjekt: ‚Ein lebendig kindt‘ / Entwicklung
a. Antike
aa. Plato, Aristoteles, Sukzesivbeseelung
bb. Römisches Recht
b. Abtreibung im frühen Christentum
c. Abtreibung im Mittelalter
aa. Weltliches Recht
bb. Kirchliches Recht
d. Abtreibung in der frühen Neuzeit
e. Problem der Beseelungstermine
f. Praxis der Abtreibung

II. Probleme in Art. 133 CCC
1. Zur Fristenlösung
2. Abgrenzung zur Kindestötung
3. Das Unfruchtbarmachen
4. Strafverfahren
a. Akkusationsprozeß
b. Inquisitionsverfahren
c. Beweisrecht, Indizien und Folter
5. Fortbildung des Art. 133 CCC
a. Frühneuzeitliche Bewertung des Art. 133 CCC
aa. Humanismus
(1). Cuias
(2). Menochius
(3). Auswirkungen auf Art. 133 CCC
bb. Abtreibung und Hexerei
cc. Carpzov
dd. Abkehr von der Sukzessivbeseelung
(1). Sennert
(2). Fienus
(3). Zacchias
ee. Kommentarliteratur zu Art. 133 CCC
(1). Otto
(2). Frölichsburg
(3). Auswirkungen auf Art. 133 CCC
ff. Reformbestrebung im kirchlichen Recht
b. Neuzeitliche Bewertung des Art. 133 CCC
aa. Simultanbeseelung und Bevölkerungspolitik
(1). Brunnemann
(2). Poeckel
(3). Auswirkungen auf Art. 133 CCC
bb. Aufklärung
(1). Kritik an der Todesstrafe
(2). Kausalität und Wirksamkeit der Abtreibungsmittel
(3). Auswirkungen auf Art. 133 CCC
(4). Bevölkerungspolitik und die Schwangere als Opfer
(a). Friedrich der Große
(b). Johann Hermann
(c). Beccaria
(d). Auswirkungen auf Art. 133 CCC
(5). ‚Die besten Mittel, um eine Kindestötung zu verhindern‘
(a). Volks- und Nationalerziehung
(b). Ehe- und Unterhaltspflicht
(c). Gleichstellung von ehelichen und unehelichen Geschlechtsverkehr
(d). Auswirkungen auf Art. 133 CCC
(6). Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten
(a). Systematik der Strafbarkeit
(b). Fristenlösung
(c). Verzicht auf die Todesstrafe
(d). Sackgasse des Preußischen Landrechts
cc. Rechtsstellung des Foetus
(1). Feuerbach
(2). Mittermaier
(3). Auswirkungen auf Art. 133 CCC
dd. Preußisches Strafgesetzbuch
ee. Strafgesetzbuch für das deutsche Reich

B. Vergleich des Art. 133 CCC zu § 218 StGB
I. Rechtsgut
II. Strafbefreiungsgründe
III. Fristenregelung
IV. Meldefrist für Schwangerschaften
V. Tatobjekt
VI. Tathandlung
VII. Rechtswidrigkeit (Einwilligung, Rechtfertigungsgründe)
VIII. Vorsatz/Fahrlässigkeit
IX. Persönlicher Strafausschließungsgrund
X. Vollendung/Versuch/Kausalität
XI. Teilnahme
XII. Strafmaß (Strafschärfung/-milderung)
XIII. Gesetzliche Systematik
XIV. Abgrenzung zwischen Abtreibung und Kindestötung

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Das Verhältnis der Christenheit zum Krieg

Unter besonderer Berücksichtigung der Bekennenden Kirche im Dritten Reich


Abschnitt 1
Kriegsdienst im Wandel – Zeit des Alten Testamentes bis zur Neuzeit
1. Kriege Israels im Altes Testament
2. Äußerungen von Jesus zum Krieg
3. Wandel von Neuen zu Alten Testament
4. Paulus
5. Urchristenheit in Rom
6. Kaiser Konstantin
7. Frühmittelalter
8. Hochmittelalter
9. Spätmittelalter
10. Frühe Neuzeit
11. Neuzeit

Abschnitt 2
Euphorie und Niedergang – Pastoren der späteren Bekennenden Kirche zur Zeit des 1. Weltkriegs und der Weimarer Republik
1. Karl Koch
2. Otto Dibelius
3. Günther Dehn
4. Karl Barth

Abschnitt 3
Stellungnahmen aus der Bekennenden Kirche zum Wehrdienst und Kriegsbeginn
1. Studiosus theologiae
2. Dietrich Bonhoeffer
3. Hermann Stöhr und Martin Gauger
4. Friedrich Justus Perels
5. Martin Niemöller
6. Gebetsliturgie
7. Hromádka-Brief
8. Ausbruch des Zweiten Weltkrieges
9. August Marahrens
10. Hanns Lilje
11. Hans Meiser
12. Eduard Putz
13. BRdAPU, BRdDEK und 2. VKL
14. Die Verkündigung der Kirche im Krieg (Günter Jacob)
15. Grundlinien unserer gegenwärtigen Verkündigung (K.-G. Steck)
16. Theologisch-ethische Besinnung über den Krieg (Peter Brunner)
17. Karl Barth zum Kriegsbeginn
18. Epilog


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Die theologisch-ethische Besinnung und die Reaktionen aus der Bekennenden Kirche auf den 2. Weltkrieg.

Unter besonderer Beachtung von Hitlers außenpolitischen Zielen


1. Hitlers außenpolitische Ziele – der vorbestimmte Weg zum Krieg

2. Theologisch-ethische Besinnung über den Krieg
Entstehung und Veröffentlichung / Frage nach dem Verfasser / Lebensbilder des Verfassers / Betrachtung des Textes

3. Stellungnahmen aus der Bekennenden Kirche zum Krieg – zwischen Anpassung und Widerstand
Denken und Handeln von Dietrich Bonhoeffer, Hermann Stöhr, Martin Gauger, Otto Dibelius, Martin Niemöller und August Marahrens

4. Resümee


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Hitlers Eingreifen in den Kirchenkampf – Zwischen Neutralität und Burgfrieden


A. Grundmotivation

B. Neutralitätspropaganda

C. Einflussnahme in den Jahren von 1933 bis 1937
1. Gründung der „Deutschen Christen“
2. Wahl des Reichsbischofs und Kirchenwahlen 1933
3. Kanzlerempfang vom 25. Jan. 1934
4. Kanzlerempfang vom 30. Okt. 1934
5. Reichskirchenministerium
6. Verfügung vom 15. Febr. 1937
7. Verhaftung von Martin Niemöller

D. Reden kurz vor Kriegsbeginn

E. Reden zum Beginn des Krieges

F. Handeln im Krieg
1. „Burgfrieden“
a. Gründe
b. Umsetzung
2. „Gnadenerlass“
3. Pläne mit der Kirche
a. Äußerungen im privaten Kreis
b. Aktion „Warthegau“

G. Resümee


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